EINE AMBITIONIERTE TIMELINE FÜR DIE MIGRATION

„Nachdem wir bislang schon sehr gute Erfahrungen mit AWS als Rechenzentrums-Erweiterung in Deutschland gemacht hatten, war die komplette Migration eines Rechenzentrums in die Cloud für Festo der nächste logische Schritt“, so Marcus Fetzer, Head of IT Cloud Management und verantwortlicher Projektleiter bei der Festo SE. 

Die Herausforderung: eine sportliche Timeline. Das Datum des Umzuges stand zum Projektbeginn im ersten Quartal des Jahres fest. Der Zeitdruck war groß, denn die alten Mietverträge liefen bis zum Jahresende aus. Für alle Applikationen musste in Kooperation mit den jeweiligen Applikationsverantwortlichen ein Migrationsvorgehen abgestimmt und passende Infrastruktur-Ressourcen bereitgestellt werden. Kritische Infrastrukturservices, wie die Lohnbuchhaltung, Zugangskontrolle und Internet-Telefonie, durften durch die Migration keinesfalls beeinträchtigt werden. Die Ressourcen vor Ort waren zudem äußerst begrenzt, mussten sich doch die internen IT-Spezialisten um die technische Einrichtung des Büros vor Ort kümmern.

REIBUNGSLOSER DIGITALER UMZUG MIT AMAZON WEB SERVICES

Mit AWS als Cloud Service Provider sammelte Festo zahlreiche positive Erfahrung hinsichtlich der klassischen Cloud Services, die maßgeblich dazu beitrugen, dass der digitale Umzug reibungslos verlief.

AWS EC2 als Basis für virtualisierte Windows- und Linux-Instanzen bietet den Applikationsverantwortlichen eine vertraute Umgebung, auf denen ihre Services bereitgestellt werden. In den von der Festo IT aufgesetzten Golden Images war bereits alle Standardsoftware inklusive der notwendigen Konfiguration enthalten, sodass neue Instanzen zügig und in der gewohnten Konfiguration verfügbar waren.

Mit AWS RDS steht ein weiterer bewährter und wartungsarmer Service zur Verfügung, um mit Managed Databases die Datenbankadministratoren von Routinetätigkeiten zu entlasten und den Applikationsverantwortlichen die Nutzung einer standardisierten Umgebung möglich zu machen. Zudem erweiterte die Aufnahme von automatisierten Wartungen für Updates und Backups in die vorhandene Backup-Lösung das bestehende Festo Konzept. 

Die extensive Nutzung von Resource Tagging innerhalb AWS erleichterte die Zuordnung zu internen Kostenstellen erheblich. Dadurch ist eine eine Cent-genaue Zuordnung der Kosten möglich. 

AWS ist aktuell in 22 geografischen Regionen präsent. Auch diese Präsenz wirkte sich weiter positiv auf den Projektverlauf aus: Für die bereits ansässigen Kolleginnen und Kollegen von Festo in Kanada konnte kurzfristig und mit den bewährten Werkzeugen sowohl eine Test- als auch Produktivumgebung für ihr neu entwickeltes internes Schulungssystem bereitgestellt werden.

DEN WEG FÜR WEITERE PROJEKTE EBNEN

Nach Projektstart wurden in einer Vorbereitungsphase alle Applikationen in Zusammenarbeit mit den Cloud Spezialisten der Firma Zoi auf ihre prinzipielle Cloud-Tauglichkeit untersucht. Gibt es spezielle technische Anforderungen wie etwa Latenzzeiten die nicht überschritten werden dürfen? Existieren komplexe Abhängigkeiten zwischen Anwendungen, die bei einer Migration berücksichtigt werden müssen? Bestehen lizenzrechtliche oder besondere gesetzliche Verpflichtungen? All diese und weitere Anforderungen wurden über einen Cloud Entscheidungsbaum zur Findung der richtigen Locations überprüft und bewertet.

Die Ergebnisse mündeten in eine Migrationsstrategie für die Anwendungen. In einem gemeinsamen teamübergreifenden Vorgehen wurde mit den Experten für Windows, Linux, Datenbanken, Backup und Netzwerk hierfür das Betriebskonzept entwickelt, welches die Standard-Vorgehensweisen bei Festo detailliert wiedergibt und das neue Anwendungsspektrum teamübergreifend und verständlich erklärt.

Die Migration und die internationale Ausweitung unserer Cloud-Nutzung hilft uns, standortübergreifend zu standardisieren und zu konsolidieren. Synchrone Steuerung, absolute Transparenz bei gleichzeitiger Kostenreduktion – das waren nur einige Gründe für die Verwendung von AWS.

Wir sind stolz darauf, dass alle Applikationen erfolgreich migriert wurden und keinerlei Beeinträchtigungen des laufenden Betriebs auftraten. Die Zusammenarbeit mit der Firma Zoi war zudem äußerst professionell. Die beteiligten Teams überzeugten uns mit ihrem Know-how und der individuellen Umsetzung unseres Anspruches an den Umzug.

Der Prozess der Cloud Transformation hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.

„Die Migration der bestehenden Applikationen einerseits und der Aufbau des neuen Standorts andererseits, war eine anspruchsvolle Aufgabe, die unsere volle Aufmerksamkeit forderte. Die professionelle Bereitstellung der Festo IT Services auf Basis von Amazon Web Services und das Know-how der Firma Zoi waren eine enorme Unterstützung für mich und meine Kollegen, die den Workflow und die Implementierung deutlich erleichtert haben“, so Jonathan Cohen, zuständig bei Festo Corporation USA für IT Infrastructure und BRM und bei allen Prozessen des Projektes beteiligt.

Bahn frei: Die Festo SE überträgt den erfolgreichen Prozess nun auch auf andere Standorte. Als nächstes befasst sich das Cloud Transformation Projekt mit einem Standort in Asien.

Um die Bereitstellung von Cloud Services direkt durch Festo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ermöglichen, arbeitet das Unternehmen außerdem an einer Automatisierungslösung. Ziel ist es, die Cloud-Ressource und deren Bereitstellung in wenigen Minuten mit anschließender korrekter Kostenverrechnung zu ermöglichen. 

Im Rahmen der Digital Customer Journey sind für den weltweit führenden Anbieter für Automatisierungstechnik außerdem Felder wie Predictive Maintenance ein spannendes Thema. Die bei Big Data anfallenden Datenmengen und deren automatische Verarbeitung verlangen nach einer Plattform, deren Bereitstellung in der Cloud sich selbstverständlich anbietet. Dabei soll die Transformation der bestehenden Systemlandschaft in eine Cloud Infrastruktur eingebettet werden, die flexibel und skalierbar aufgebaut ist. Nach der Vorgabe Cloud First wird künftig jede Applikation bei Festo auf ihre Realisierbarkeit durch Cloud Services geprüft.

ÜBER FESTO

Festo ist gleichzeitig Global Player und unabhängiges Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar. Das Unternehmen liefert pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für 300.000 Kunden in über 35 Branchen und mehr als 175 Länder. Der Umsatz des Konzerns liegt bei 3,07 Mrd. EUR – erwirtschaftet von Gesellschaften mit Sitz in 61 Ländern.